Wilhelm Conrad Röntgen wurde am 27.03.1845 in Remscheid-Lennep geboren. Seine Eltern waren der Tuchhändler Friedrich Conrad Röntgen und dessen Ehefrau Charlotte, geb. Frowein. 1849 zog die Familie nach Apeldorn (Niederlande); dort und später in Utrecht besuchte er verschiedene Schulen und begann ein Universitätsstudium.
Von 1865 bis 1868 studierte er an der Eidgenössischen Polytechnischen Schule in Zürich und erhielt das Diplom als Maschineningenieur. Mit der Inauguraldissertation „Studien über Gase“ erwarb er 1868 an der Züricher Universität den Grad eines Doktors der Philosophie.
Von 1870 bis 1872 war er in Würzburg Assistent des Physikers Professor August Kundt. Seine Arbeitsstätte war das „Physikalische Kabinett“ im Gebäude der „Alten Universität“ in der Domerschulstraße.
1872 folgte er Prof. Kundt an die neugegründete „Reichsuniversität Straßburg“. Hier wurde er 1874 nach seiner Habilitation Privat
dozent und 1876 a.o. Professor und Leiter des 2. Lehrstuhles für Physik, nachdem er 1875 bereits eine Professur für Mathematik und Physik an der Landwirtschaftlichen Akademie in Hohenheim innegehabt hatte.

1879 erhielt er die Berufung als Ordentlicher Professor für Physik an der Universität Gießen. Nachdem er Rufe an die Universitäten Jena und Utrecht abgelehnt hatte, nahm er 1888 die Berufung als Ordentlicher Professor für Physik und Leiter des Physikalischen Instituts der Julius-Maximilians-Universität Würzburg an. Am 08.11.1895 entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen in seinem Labor in diesem Hause die später nach ihm benannten Strahlen. Vom Dezember 1895 bis Januar 1896 veröffentlichte er seine Entdeckung.
Am 23.01.1896 hielt er in einer öffentlichen Sitzung der Physikalischen-Medizinischen Gesellschaft in diesem Haus einen mit großer Begeisterung aufgenommenen Vortrag über die von ihm gefundenen Strahlen. Ein Teilnehmer schlug der Versammlung vor, diese Strahlen künftig „Röntgen´sche Strahlen“ zu nennen.
1900 wurde er als Ordentlicher Professor und Vorstand des Physikalischen Instituts der Ludwig-Maximilians-Universität nach München berufen. Am 10.12.1901 erhielt Wilhelm Conrad Röntgen den ersten Nobelpreis für Physik der Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaften. 1920 wurde er von seiner akademischen Lehrverpflichtung entbunden und starb am 10.02.1923 in München. Sein Grab befindet sich in Gießen.
Wilhelm Conrad Röntgen erhielt nach seiner epochemachenden und segensreichen Entdeckung zahlreiche Auszeichnung und Ehrenmitgliedschaften wissenschaftlicher Vereinigungen. In vielen Städten wurden Straßen nach ihm benannt, so auch in Würzburg, Wo 1909 der ehemalige „Pleicherring“, an dem dieses Haus liegt, ihm zu Ehren in „Röntgenring“ umbenannt wurde. 1921 erhielt er die Ehrenbürgerschaft der Stadt Würzburg verliehen. Wilhelm Conrad Röntgen genoss unter seinen
Fachkollegen nicht nur als Entdecker der Röntgenstrahlen, sondern auch als hervorragender Experimentalphysiker hohes Ansehen. Sein wissenschaftliches Lebenswerk ist niedergelegt in 58 Veröffentlichungen.